Eigens für die Transformative Ausstellung I schuf David Rauer „Heiter bis Eiter“ (2020). Was dem flüchtigen Betrachter erst mal nur wie ein amorpher Haufen erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als detalliert ausgearbeitete Skuptur, dessen Oberfläche mit gegenständlichen Verweisen gespickt ist: Positiv- und Negativ-Abformungen von allerlei Objekten. Zum Teil sind diese sogar im Orginal in die Keramik eingearbeitet. Dabei handelt es sich samt und sonders um Fundstücke aus SCHWANENMARKT 1, die der Künstler vorab bei einem Besuch zusammengeklaut hatte. Das bekrönende Vogelnest stammt beispielsweise vom Dachboden.
Für uns, als Betreibern von SCHWANENMARKT 1, ist die Skulptur auch deshalb etwas sehr Besonderes, weil sie ins Kulturelle übersetzt, was uns der Ort als konkrete praktische Arbeit abverlangte. Also gewissermaßen deren Sublimierung darstellt. Denn ein wesentlicher Teil unserer Tätigkeit zur Instandsetzung des Gebäudes bestand ja gerade darin, haufenweise Müll wegzuschaffen. Eine Maloche, der mit der Skulptur von David Rauer nun ein Denkmal errichtet wurde. Alles Unangenehme dieser Arbeit löst sich dabei in eine behende Leichtigkeit auf. Dafür sei dem Künstler herzlich gedankt!
Werkstattbilder der unfertigen Skulptur:
