Thomas Pöhler

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Foto: Sadrowski
Thomas Pöhler, „Rushhour 10pm“, Video (2001) Beitrag zur Transformativen Ausstellung – Zustand III: Eine Person – in diesem Fall der Künstler selbst – bahnt sich seinen Weg durch ein Feld mit sehr hohen Binsen. Weit vornübergebeugt und mit den Armen die Stengel beiseite schiebend. Fast wie ein Schwimmer. Die Kameraperspektive verblüfft: Immer genau von oben und im gleichbleibenden Abstand. Selbst für heutige Drohnen eine Unmöglichkeit. Die Erklärung: Der Künstler hat sich eine für den Betrachter unsichtbare Konstruktion umgeschnallt, die mittels eines Auslegers die Kamera immer an einem Punkt exakt über ihm hält. Der Raumeindruck irritiert. Ein geschichteter Bildaufbau. Auf der vordersten Ebene das Spiel der Blätter, fast schon abstrakt. Dahinter die Figur, eher ein Schemen, den man zu fixieren sucht, und der dabei immer von den Blättern verwischt wird. Wobei der Blick dann jedesmal auf die vordere Ebene zurückspringt. Für das Auge, das auf die Weise gezwungen wird, permanent vor- und zurück zu fokussieren, eine Art Seh-Rodeo.
In den Videos von Thomas Pöhler wird der Filmende paradoxerweise zum Gefilmten. (…) Der Körper in Bewegung wird zum festen Punkt des Bildes, während die Außenwelt an ihm vorüber- und abgleitet.“ (Magdalena Holzhey)
SCHWANENMARKT 1: Künstlerliste