ACHTUNG! Für eine geplante historische Ausstellung zum Schwanenmarkt sammeln wir Geschichten, Bilder, Objekte. Alles zum Schwanenmarkt und seiner näheren Umgebung. Nicht nur zum Kiosk (+ Bedürfnisanstalt), sondern auch zu allen umliegenden Geschäften, Kneipen, Häusern und Fabriken. Große und kleine Geschichten. Selbst Erlebtes und von den Eltern oder Großeltern Übermitteltes. Alltägliches und Nicht-Alltägliches. Ernstes und Heiteres. Schönes und Hässliches. Auch aus den 1960er, 1970er, 1980er und 1990er Jahren. Wer ist am Schwanenmarkt groß geworden? Wer hat dort gespielt? Wer hat hier gearbeitet, gewohnt oder in den Kneipen sein Bier getrunken? Gibt es irgendwo Relikte mit einem Bezug zum Schwanenmarkt, die uns für die Ausstellung leihweise zur Verfügung gestellt werden können? Vor allem interessiert uns auch brennend: WAS GESCHAH MIT DEM LÖWENBRUNNEN?
Der Schwanenmarkt hat heute alle Merkmale eines Platzes verloren. Mit der Umgestaltung 1955 ist er übergangslos in den Ring aufgegangen, der die Bochumer Innenstadt umschließt. Den meisten Bochumern ist gar nicht mal bewusst, dass ein kurzes Stück zwischen Ostring und Nordring weiterhin Schwanenmarkt heißt und damit an die alte baumbestandene Platzanlage mit Brunnen erinnert, die sich früher hier befunden hat. Durch die Nähe zum Rheinischen Bahnhof1 (später „Nordbahnhof“, heute die Schönheitsklinik Alamouti) und als Endpunkt der Straßenbahnen nach Gerthe und Harpen war der Platz einst wichtiger Knotenpunkt. Spätestens 1981 mit der Inbetriebnahme der U-Bahn-Strecke bis zur Rampe am Stadion, wodurch die Straßenbahn-Haltestelle „Schwanenmarkt“ aufgehoben wurde, wurde der Ort weitgehend funktionslos und seiner Aufenthaltsqualitäten beraubt. Er verfiel zusehens. Hier soll das Projekt SCHWANENMARKT 1 eine Umkehr bewirken.
1. Die Trinkhalle (+Toilettenhäuschen) und der Löwenbrunnen
2. Der Schwanenmarkt von Beginn an
Der ersten Generation der modernen Verkehrsmittel (Dampflok, Straßenbahn) verdankt der Schwanenmarkt als urbaner Ort seine Entstehung. Durch den 2. Mobilitätsschub (Autoverkehr) werden seine Konturen bis zur Unkenntlichkeit verwischt. Nicht nur in Bochum war „die autogerechte Stadt“ der Traum der Stadtplaner. 1955 entsteht der Ring in seiner auch heute noch existierenden Form. Eine die gesamte City umfassende mehrspurige Straße10, in die der Schwanenmarkt als kurzes Teilstück aufgeht.
Die historischen Aufnahmen sind Archivmaterial der Stadt Bochum. Mit freundlicher Genehmigung der Pressestelle
Die Postkarte von 1905 (mit Löwenbrunnen und Elisabeth-Hospital) hat mir Frank Dengler zur Verfügung gestellt